Seebäderschiffe im Helgolanddienst
Meldungen aus dem 2. Halbjahr 2007

(Fahrplandaten der Reedereien ohne Gewähr)

 

Rückblick auf die Saison 2007 - Kein Grund zum Jubeln ...

 

... zu diesem Fazit kommt "Der Helgoländer" im Vorwort seiner Jahresabschlußausgabe 2007 - und steht damit sicherlich nicht alleine da. Zu häufig blieben die Plätze auf den Schiffen im "Jahr Eins nach der Wappen" leer. Die Gründe dafür sind vielfältig: Sinkende Attraktivität Helgolands als Tagesausflugsziel durch geringere Bedeutung des Duty-Free-Handels und einer steigenden Zahl von Freizeitangeboten an der Küste, weniger attraktive Schiffe im traditionellen Seebäderverkehr bei sogar noch leicht gestiegenen Preisen, wechselhaftes Wetter, häufig auffrischender Wind, der die geringere Seetüchtigkeit der aktuellen Helgoland-Flotte insbesondere auf den Hauptrouten gleich in der ersten Saison deutlich aufdeckte, kürzerer Inselaufenthalt durch langsamere Schiffe, Unklarheit über die weitere Verwendung der derzeit eingesetzten Seebäderschiffe durch europäische Richtlinien, Verlust von langjährigen Direktverbindungen, Fahrtausfall durch Antriebsprobleme, Hin- und Her bei der Anlandung der Fahrgäste aufgrund fehlender Schiffsladekräne, um nur die wichtigsten zu nennen. Und als wäre dies noch nicht genug, machte sich zuletzt auch noch ein Orkan über die Insel her und richtete gravierende Schäden auf der Düne an, deren Beseitigung sehr großen finanziellen und bautechnischen Aufwand erfordern.

 

Die genauen Daten sind alarmierend: Die Zahl der Tagesbesucher ging von 430.000 auf 310.000 zurück. Das entspricht einem Rückgang von fast 25% in nur einer Saison. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre deutlich fort. Und wie schon in den vergangenen Jahren bewerten die Reedereien und die Gemeinde Helgoland die Ursachen unterschiedlich. Während die Gemeinde die zunehmend schlechte Verkehrsanbindung der Insel als Hauptproblem ausmacht, sehen die Reedereien die Hauptgründe in der schwindenden Attraktivität Helgolands als Ausflugsziel und in der nicht optimalen Vermarktung der Insel. Vorreiter ist hier die FRS, die in einer Presseerklärung ihres Geschäftsführers Jan Kruse in Zusammenhang mit der Einstellung der Bremerhaven-Verbindung ihre Position deutlich gemacht hat.

 

Wie so häufig liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Aufgrund der schon erwähnten abnehmenden Attraktivität Helgolands als Duty-Free-Oase lassen sich zukünftig mit dem zollfreien Handel als Lockvogel sicherlich keine signifikanten Steigerungsraten im Tagesgastsektor erzielen. Hier werden andere Angebote nötig sein, um die Ausflügler wieder vermehrt auf die Insel zu locken. Man kann dem Argument der sinkenden Attraktivität Helgolands von Seiten der Reedereien also folgen, muß aber gleichzeitig feststellen, daß die Einbrüche bei den Fahrgastzahlen besonders deutlich wurden, als die, zugegeben in die Jahre gekommenen, Traditionsschiffe von ihren angestammten Routen abgezogen wurden. Der Verlust an Attraktivität für den Tagesgast ist ein kontinuierlicher Prozeß, der sich sicherlich negativ auf die Fahrgastzahlen auswirkt. Ein Fahrgastrückgang von 25% innerhalb eines Jahres halte ich dadurch aber nicht für erklärbar. Der Tagesausflug nach Helgoland ist nun einmal ein Zusammenspiel aus Inselaufenthalt und Seefahrt. Und der Fahrgasteinbruch von 25% zeigt in Zusammenhang mit den nach der letzten Saison durchgeführten gravierenden Veränderungen im klassischen Seebäderverkehr, daß auch eine attraktive Schiffsanbindung ein entscheidendes Kriterium für die Kunden ist, sich auf den Weg zum Roten Felsen zu machen, gerade auch für regelmäßig wiederkehrende Tagesgäste, die ja bekanntlich für einen Touristik-Ort besonders wertvoll sind, die jetzige Situation gut mit früher vergleichen können und nun vielleicht lieber enttäuscht an Land bleiben. Helgoland ist eine Hochseeinsel, und damit spielen insbesondere die Seetüchtigkeit der Schiffe und die Einhaltung des Fahrplans eine entscheidende Rolle. Diese Faktoren dürften für den Fahrgast wichtiger sein, als z.B. ein postmodern gestylter Salon. Nicht zuletzt in dieser Hinsicht hat die Helgoland-Flotte in der Saison 2007 Schwächen offenbart. Man kann also zu dem Ergebnis kommen, daß das Ausscheiden der großen Traditionsschiffe den deutlichen Fahrgastrückgang nicht alleine zu verantworten hat, diesen Trend aber mit Sicherheit deutlich beschleunigt hat.

 

Nachfolgende Fahrgastzahlen ergeben sich für die Saison 2007. Die Vergleichszahlen von 2006 verdeutlichen den Fahrgastrückgang:

 

Abfahrtshafen / Küstenregion Fahrgäste 2006 (ca.) Fahrgäste 2007 (ca.)
Cuxhaven (Seebäderschiff) 96.000 73.000
Bremerhaven (Seebäderschiff) 50.000 32.000
Hamburg / Wedel / Cuxhaven (Cat) 79.500 80.000
Nordfriesland (Seebäderschiff) 23.000 0 (*1)
Ostfriesische Inseln (Cat No. 1) ? 0 (*2)

 

(*1), (*2): Durch Aufgabe dieser Verbindungen können sich die Reisegewohnheiten der Fahrgäste geändert haben, so daß im Jahr 2007 die Reisenden teilweise, sofern sie nicht auf eine Fahrt verzichtet haben, auf andere Verbindungen abgewandert sind.

 

 

Die Zahlen zeigen, daß bereits die durch die Ausmusterung der "Wappen von Hamburg" betroffenen Hauptrouten ab Cuxhaven und Bremerhaven einen Fahrgastrückgang von zusammen ca. 41.000 Besuchern zu verbuchen haben. Als Konsequenz der nach Außerdienststellung der "Wappen von Hamburg" erforderlichen Umstationierung der noch verbliebenen Helgoland-Schiffe fiel auch die direkte Anbindung Nordfrieslands ins Wasser, was erneut ca. 23.000 Fahrgäste kostete. Zwar wurde an wenigen Tagen eine Ersatzverbindung mit Bus und Bahn von Westerland über Büsum angeboten, so daß der Wegfall der direkten Nordfriesland-Verbindung der Büsum-Route einige zusätzliche Passagiere beschert haben könnte (*1, Tabelle s.o.). Ich persönlich glaube jedoch nicht, daß diese umständliche Variante von sensationell vielen Fahrgästen gebucht wurde. Weiterhin entfallen sind alle Fahrten des "Cat No. 1", der nach Estland verkauft wurde. Hier wurde zwar die Norderney-Verbindung als Zwischenhalt in die Emden-Borkum-Verbindung integriert, so daß der Katamaran "Polarstern" von der Aufgabe des "Cat No. 1" profitiert habe dürfte (*2, Tabelle s.o.), nur glänzte HSC Polarstern bedingt durch die häufig windige Witterung auch nicht gerade mit regelmäßiger Präsenz auf der Insel. Sicherlich hat auch M/S Helgoland von Wilhelmshaven und Hooksiel einige Fahrgäste der fehlenden Cat-Verbindung aufgenommen. Unter dem Strich bleibt aber neben dem kompletten Ausscheiden der großen Traditionsschiffe eine deutliche Reduzierung der Direktverbindungen aus dem ostfriesischen Raum und sogar eine komplette Streichung aller Nordfriesland-Verbindungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Symbolisch für den Besucherrückgang auf der klassischen Cuxhaven-Verbindung steht die verwaiste Landungsbrücke auf dem linken Foto: Deutlich weniger Fahrgäste als in den vergangenen Jahren wurden u.a. auf dieser Verbindung über die Börte befördert. Dazu passend die Abfahrtstafel auf der Helgoländer Landungsbrücke (rechts). Der 11. August 2007 war ein Sonnabend, das Wetter war gut, Ferien in fast allen Bundesländern, also eigentlich optimale Voraussetzungen für eine hohe Zahl an Tagesbesuchern. Es kamen jedoch nur 2.438 Personen mit den Seebäderschiffen. An einem Sonnabend im August hatte die "Wappen von Hamburg" in der Vergangenheit solche Zahlen nicht selten fast ganz alleine auf die Insel gebracht. Berücksichtigt man noch, daß alle an diesem Tag die Insel anlaufenden Seebäderschiffe (die Tafel zeigt fünf Stück) zusammen eine Kapazität von fast 4.000 Personen hatten, kann die Auslastung an diesem Tag nicht befriedigen. Dabei war der 11. August 2007 noch ein besserer Tag, wie nebenstehende von Dennis Schmidt aufbereitete und mir zur Verfügung gestellte Statistik verdeutlicht. Der Besucherschnitt lag im August bei nur 2.068 Fahrgästen pro Tag, also noch knapp 400 Gäste unter dem Wert vom 11. August. Prinzipiell zeigt die Kurve den typischen Verlauf für eine Saison mit den Spitzenwerten im Juli und August. Es fällt jedoch auf, daß die Kurve über die gesamte Saison auf niedrigem Niveau verläuft, wodurch sich am Ende der Gesamtwert von nur gut 300.000 Besuchern ergibt. Besonders negativ fällt der Juli-Wert mit nur 1.435 Besuchern pro Tag ins Gewicht. Hier schlugen die häufigen Fahrtausfälle überdurchschnittlich zu Buche. Die "Kloar Kimming" hatte allein im Juli sieben Ausfälle, was die Streichung fast jeder vierten Fahrt bedeutete.

 

Wie bereits erwähnt sieht die FRS die mangelnde Attraktivität Helgolands und das schlechte Wetter als Hauptgründe für den drastischen Besucherrückgang. Nun hat die FRS bekanntlich noch ein anderes Pferd im Stall, nämlich den Katamaran "Halunder Jet". Sieht man sich die Fahrgastzahlen für dieses Schiff an, so ergibt sich Erstaunliches: Sie sind über die Jahre annähernd konstant! Dies scheint der Argumentation der FRS zu widersprechen, daß die Attraktivität Helgolands abnimmt, sondern vielmehr ein Argument dafür zu sein, daß die Reisenden bei der Bereitstellung eines attraktiven Schiffes zumindest auf gewissen Routen durchaus zu einer Mitfahrt zu bewegen sind - und das sogar bei deutlich höheren Preisen im Vergleich zum Seebäderschiff. An dieser Attraktivität scheint es also, insbesondere nach der Ausmusterung der großen Seebäderschiffe auf den Hauptrouten, im traditionellen Seebäderverkehr derzeit zu mangeln. Die FRS betont in ihren Veröffentlichungen immer wieder besonders eindringlich, welch fest Größe der "Halunder Jet" im Helgoland-Verkehr inzwischen darstellt. Dies ist sicherlich richtig, und auch auf Helgoland muß man sich dem Trend zur Schnellverbindung ohne traditionelles Ausbooten stellen, insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt des Fortbestandes der Börte, an der die Gemeinde unbedingt festhalten möchte. Will man den traditionellen Seebäderverkehr aufrecht erhalten, wird es Dauer jedenfalls nicht reichen, die vorhandenen Schiffe neu anzustreichen.

 

Nach der Ausmusterung des Flaggschiffes der Helgolandflotte "Wappen von Hamburg" nach der letzten Saison hatte der Helgoland-Verkehr auch nach dieser Saison wieder ein besonders einschneidendes Ereignis zu verkraften: die Einstellung der Bremerhaven-Verbindung, eine Tradition, die bis auf das Jahr 1837 zurückgeht! Auf die Rahmenbedingungen, unter denen die Bremerhaven-Verbindung in dieser Saison erfolgte, wurde auf dieser Seite bereits ausführlich eingegangen. Das ehemalige M/S "Pidder Lyng", lange Jahre von Nordfriesland erfolgreich im Helgoland-Verkehr eingesetzt, konnte unter dem Namen "Kloar Kimming" nicht überzeugen - zu langsam und windanfällig war das Schiff auf der Bremerhaven-Verbindung, zu kurz der Inselaufenthalt. Verständlich, daß die Verbindung von vielen Reisenden gemieden wurde. An einen erfolgreichen Einsatz war somit nicht mehr zu denken. Einer zwischenzeitlich von einer Investorengruppe angedachten Ropax-Verbindung ab Bremerhaven ab der kommenden Saison wurde aufgrund nicht akzeptabler Rahmenbedingungen von der Gemeinde Helgoland nicht zugestimmt, so daß es im nächsten Jahr ab Bremerhaven keine Direktverbindung zum Roten Felsen geben wird. Die FRS hat einen Buszubringer zur "Atlantis" nach Cuxhaven in Aussicht gestellt.

 

Nachfolgend die Fahrgastentwicklung auf der Bremerhaven-Route im Wandel der Zeit:

 

Jahr Anzahl Fahrgäste (ca.) Schiff
1966 120.000 M/S Roland von Bremen
1971 167.000 M/S Roland von Bremen
1985 80.000 M/S Helgoland (III)
2006 50.000 M/S Atlantis
2007 32.000 M/S Kloar Kimming

 

 

Bei den Diskussionen über den Erfolgsgrad einer Helgoland-Saison fällt auf, daß grundsätzlich die Zahl der Tagesbesucher als Bemessungskriterium herangezogen wird. Warum eigentlich??? Angesichts der abnehmenden Bedeutung der Tagesausflügler sollte als Kriterium vielleicht auch ein Blick auf die Übernachtungsgäste geworfen werden, diese Zahl liegt nämlich stabil bei 50.000 Besuchern pro Jahr. Mit neuen Investitionen wie z.B. dem Wellness-Bad, der Ausweitung des Dünendorfes oder der der Öffentlichkeit weitgehend verborgen gebliebenen Renovierung des Sportplatzes hofft man, diese Zahl in Zukunft noch steigern zu können. Also doch ein kleiner Grund zum Jubeln? Ich denke schon, denn es ist nicht realistisch, daß die Anzahl der Tagesbesucher in absehbarer Zeit wieder das hohe Niveau früherer Jahre erreichen wird, auch wenn im Seebäderverkehr von den Reedereien irgendwann einmal neue Investitionen getätigt werden sollten. Dafür zieht das Duty-Free-Angebot nicht mehr genug und die konkurrierenden Freizeitangebote an der Küste werden vielfältiger. Und Fahrgäste, die erst einmal abgewandert sind, lassen sich bekanntlich nur schwer wieder als Kunden gewinnen. Der Tagesgast sollte keinesfalls von der Insel verbannt werden, doch bei allen Bemühungen, die Zahl der Tagesausflügler künftig wieder zu steigern, zeichnet sich ab, daß bei der touristischen Ausrichtung Helgolands der Übernachtungsgast an Bedeutung gewinnen muß, um die Zukunft der Insel zu sichern.

 

Ein elementarer Faktor für die Attraktivität einer Insel, die verkehrstechnisch an so exponierter Stelle wie Helgoland liegt, ist und bleibt aber nun einmal die attraktive und auch zuverlässige ganzjährige Schiffs-Anbindung. Dies gilt für Übernachtungsgäste genau so wie für Tagesbesucher - und daher müssen die Bemühungen zur Verbesserung der Verkehrsanbindung mit höchster Priorität behandelt werden.

 

 

Schließen möchte ich das Jahr 2007 mit einem Foto der "Kloar Kimming", die im zurückliegenden Jahr als Synonym für die problematische Schiffsanbindung Helgolands stand und an der sich die Gemüter erhitzten. Der Begriff "Kloar Kimming" bedeutet übersetzt "Klarer Horizont", doch zu häufig wurde dieser im wahrsten Sinne des Wortes von dunklen Wolken verdeckt. So war ihrem Einsatz ab Bremerhaven kein Erfolg beschieden, und das Schiff ankerte nur einen Sommer vor der Insel. 

 

 

Als sich die "Kloar Kimming" am Tag der Deutschen Einheit auf der Helgoländer Reede sonnte, war das Ende der Bremerhaven-Verbindung bereits beschlossene Sache.

 

 

22. Dezember 2007 - Mehr als nur eine Vision ?

Nachdem der Zuspruch der Tagesbesucher auf Deutschlands Hochseeinsel in diesem Jahr erneut deutlich abgenommen hat, das Interesse am Duty-Free-Angebot schwindet und mit der Bremerhaven-Verbindung eine Hauptroute aufgegeben wurde, scheinen für touristische Konzepte auf Helgoland mehr denn je Visionen von Nöten zu sein.

Unlängst plante eine Investorengruppe, mit einer kombinierten Fracht- und Personenfähre die nach dieser Saison aufgegebene Bremerhaven-Verbindung doch noch am Leben zu erhalten. Die Rahmenbedingungen des von den Investoren vorgeschlagenen Konzeptes stießen jedoch bei der Gemeinde Helgoland nicht auf Zustimmung, womit dieses Szenario nicht in die Tat umgesetzt wird. In diesem Zusammenhang stieß man als potentiell in Frage kommendes Schiff immer wieder auf den Namen "Ålandsfärjan", ein Schiff von 105m Länge, zugelassen für 1.200 Personen und derzeit auf der Ostsee im Einsatz für Viking Line zwischen Mariehamn und Kapellskär. Durch einen Neubau wird das 1972 gebaute Schiff demnächst bei Viking Line aus dem Betrieb ausscheiden. Auch wenn dieses Kapitel zumindest kurzfristig vom Tisch ist, so hätte ein kombiniertes Fracht-Passagierschiff eine völlig neue Ausrichtung für den Helgoland-Verkehr bedeutet.

Kaum war die Kombifähre at acta gelegt, griff die Nordsee-Zeitung Bremerhaven schon das nächste Konzept auf: Minikreuzfahrten auf der Nordsee! Neuste Marketingkonzepte sehen den Einsatz einer Luxusfähre vor. Marketingstrategen ist dieser Begriff sicherlich zu bieder - ihnen ist die Bezeichnung "Erlebnisschiff nach den Gesichtspunkten des innovativen Freestyle-Cruising-Konzeptes für Jung und Junggebliebene" sicherlich sympathischer. Auch wenn ich mir solche Begriffe in Verbindung mit Deutschlands Hochseeinsel noch schwer vorstellen kann, will ich diese Ausrichtung keineswegs als Schnapsidee abwerten. Wieso sollte auf der Nordsee nicht auch das möglich sein, was sich auf der Ostsee seit Jahren großer Beliebtheit erfreut. Nicht zuletzt die Erfolge der ColorLine-Kreuzfahrtfähren zeigen die Akzeptanz derartiger Angebote und daß man mit richtigen Konzepten erfolgreich den Weg zum Ziel machen kann. Im Kopf von Designer Reiner Pomplun existiert so ein Schiff für den Helgoland-Verkehr jedenfalls schon. Auf einer Präsentation einer Interessengemeinschaft von Reedereien und Tourismus-Experten stellte er seine spektakuläre Schiffsstudie vor. Demnach soll das Schiff für 1.400 Fahrgäste ausgelegt sein und ganzjährig neben Helgoland auch Sylt sowie Ziele in Dänemark und den Niederlanden ansteuern. Mit eventorientierter Ausstattung soll das Schiff neue Fahrgäste anlocken. Alle Sonnendecks sollen die Möglichkeit erhalten, bei schlechtem Wetter komplett mit Glas überdacht zu werden, so daß auch bei ungünstigem Wetter die Reise zu einem Erlebnis mit "Sunshinefeeling" werden soll. Stabilisatoren gehören selbstredend auch zur Ausstattung des Schiffes. Am liebsten würde man es in Bremerhaven natürlich sehen, wenn so ein Schiff auf den ortsansässigen Werften entstehen würde.

 

Die Interessengemeinschaft möchte mit dieser Schiffsstudie eine Diskussion in Gang bringen. Man ist sich sicher, daß bei richtiger Vermarktung dieses Konzept zu einer spürbaren Aufwertung der Nordsee-Region führen würde. Die Zukunft wird zeigen, ob es sich um mehr als eine Vision handelt...
 

 

8. Dezember 2007 - Heute vor einem Jahr ...

 

... besiegelte die FRS in einer Pressekonferenz die Außerdienststellung der "Wappen von Hamburg" und damit das endgültige Ende der großen Seebäderschiffe im Helgolandverkehr.

 

Nachfolgend ein kurzer Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse, die sich seitdem rund um das ehemalige Flaggschiff der Helgoland-Flotte zugetragen haben:

Die Auswirkungen der Außerdienststellung des Flaggschiffes auf den Helgoland-Verkehr waren negativ. Die konventionelle Seebäderschiff-Verbindung ab Cuxhaven verlor innerhalb eines Jahres fast ein Viertel ihrer Fahrgäste. Noch gravierender waren die Konsequenzen für die Bremerhaven-Verbindung, die durch Umgruppierung der noch vorhandenen Helgoland-Schiffe ebenfalls in den Strudel der Wappen-Ausmusterung geriet. Hier betrug der Fahrgastschwund sogar fast 50%. Auf den Saisonverlauf wird in einem Rückblick noch genauer eingegangen, der zum Jahresende geplant ist.

 

Inzwischen ist eine DVD mit dem Titel "Weiße Schwäne" erschienen, die an die 41-jährige Ära der "Wappen von Hamburg" im Helgoland-Dienst erinnert. Aber auch die "Helgoland" (III) (ex "Alte Liebe", ex-ex "Wappen von Hamburg" (II)) und die "Helgoland" (I) (spätere "Baltic Star", jetzige "Galapagos Legend") sind Bestandteil des Films. So trägt der Titel "Weiße Schwäne" noch den Zusatz "Aus der Geschichte der drei schönsten Seebäderschiffe". Der von Günther Ennulat und Christian Gessert vorgestellte Film zeigt zahlreiches bisher unveröffentlichtes Material, das bei dem einen oder anderen Liebhaber dieser Schiffe rückblickend sicher Emotionen wecken dürfte.  Von historischen Aufnahmen, die z.B. die "Wappen von Hamburg" (III) im gewöhnungsbedürftigen 73er-IGA-Lack zeigen oder die "Helgoland" (I) als Lazarettschiff in Vietnam, reichen die Berichte bis zum letzten Auslaufen der "Wappen" aus Cuxhaven am 14. Juni 2007. Bei Liebhabern dieser Schiffe sollte das Video, das für 15 EUR erhältlich ist, daher nicht in der Sammlung fehlen. Folgende Bezugsmöglichkeiten sind mir bekannt:

 

Fischereimuseum Cuxhaven e.V.
Ohlroggestraße – Halle VII – Abt. 65+66
27472 Cuxhaven
Tel.: 04721 665262


Oliva Buchhandlung GmbH
Kämmererplatz 2
27472 Cuxhaven

Tel.: 04721 395999

 

(Anmerkung in eigener Sache: Ich bin am Umsatz der DVD nicht beteiligt, möchte hier also lediglich auf die gelungene Neuerscheinung hinweisen.)

 

 

1. Dezember 2007 - Tagesthema Winterschiff

 

Am heutigen Sonnabend schaffte es die "Funny Girl" sogar bis in die ARD-Tagesthemen, allerdings nicht aus verkehrspolitischen Gründen, wie man aufgrund der anhaltenden öffentlichen Diskussionen um die Verkehrsanbindung Helgolands ja vielleicht vermuten könnte, sondern aus wettertechnischen. Im Abschlußbericht der Sendung informierte Tagesthemen-Moderator Tom Buhrow nämlich über das erneut stürmische Wetter in Norddeutschland und die damit verbundenen Bedingungen, unter denen das Winterschiff heute nach Helgoland unterwegs war. Damit leitete er zum nachfolgenden ARD-Wetterbericht über, in dem Wetterfrosch Sven Plöger eine Videosequenz von Rickmer Falke einspielte, in der sich die "Funny Girl" durch meterhohe Wellen der Insel näherte. Angesichts dieser in des Wortes wahrer Bedeutung bewegenden Bilder mutmaßte Sven Plöger, der Mageninhalt so mancher Passagiere könnte orientierungslos gewesen sein.

 

 

16. November 2007 - Spendenkonto für Sturmschäden

 

Aufgrund der schweren Sturmschäden vom 9. November 2007, die besonders den Nordstrand der Düne getroffen haben, wurde ein Spendenkonto von der Gemeinde Helgoland eingerichtet, auf das ich an dieser Stelle hinweisen möchte.

 

Nachfolgend die Pressemitteilung der Gemeinde Helgoland:

 

 

GEMEINDE HELGOLAND


DER BÜRGERMEISTER


Helgoland, 16. November 2007


Am 9. November 2007 hat der Herbststurm „Tilo“ unsere Düne in erheblicher Weise in Mitleidenschaft gezogen. Darüber wurde in der Presse, im Rundfunk und Fernsehen ausführlich berichtet.


Viele Insulaner, aber auch Helgolandfreunde auf dem Festland haben sich in den letzten Tagen erkundigt, ob und inwieweit man persönlich helfen kann oder ob es ein Spendenkonto gibt.
Über diese Hilfsangebote habe ich mich sehr gefreut, zeigt es doch, dass unsere Insel viele Freunde hat und deshalb hier das Spendenkonto der Gemeinde Helgoland
Kto-Nr. 3801255

Bei der Sparkasse Südholstein, Blz. 230 510 30

Verwendungszweck „Sturmschäden Düne“
Spendenquittungen werden auf Anforderung ausgestellt.


Im Frühjahr soll es eine gemeinsame Aktion geben, um die Strände optisch wieder in einen ordentlichen Zustand zu versetzen. Jede Hand wird benötigt, sei es nun um Strandhafer zu pflanzen oder Busch zu setzen. Hierzu werden rechtzeitig die Informationen an die Öffentlichkeit gegeben.
 

Ich darf mich auf diesem Wege bei allen bedanken, die sich Sorgen um unsere Düne machen und Ihren Teil dazu beitragen wollen, die Schäden zu beseitigen.


Ihr
Frank Botter
Bürgermeister der Gemeinde Helgoland

 

 

9. November 2007 - Schwerste Sturmflut seit 30 Jahren

 

Wer Anfang der Woche den Wetterbericht verfolgte, dem war bereits klar, daß in dieser Woche einiges auf die Insel und die gesamte Deutsche Nordseeküste zukommen würde. Zwei Sturmtiefs mit extrem starken Winden aus Nordwest und Sturmfluten im Gepäck waren auf dem Weg zur Deutschen Bucht. Am Montag (05.11.2007) wurde die Fahrt mit M/S Funny Girl von Cuxhaven nach Helgoland noch planmäßig durchgeführt. Aufgrund der zu erwartenden Wetterverschlechterung wurde die Rückfahrt am Dienstag aber auf den Montag vorgezogen, d.h. die "Funny Girl" verließ die Insel noch am selben Tag. Am Dienstag traf dann das prognostizierte Sturmtief mit schweren Sturmböen auf die Nordsee. Bei Wind aus Nordwest ist die Gefahr einer Sturmflut an der Nordseeküste grundsätzlich besonders hoch. Das Wasser erreichte auf Helgoland zwar Stände von 1,5 Meter über dem mittleren Hochwasser, insgesamt verlief der Durchzug des Sturmtiefs aber glimpflich.

 

Allerdings ließ das Wetter die Fahrt der "Funny Girl" am Mittwoch noch nicht zu. Zwar war nun schon das nächste Tiefdruckgebiet im Anmarsch, dazwischen ergab sich aber eine kurze Beruhigung des Wetters, so daß die Mittwoch abgesagte Fahrt am Donnerstag nachgeholt werden konnte. Da an diesem Tag planmäßig die Rückfahrt erfolgt, kehrte das Schiff nach kurzem Aufenthalt auf der Insel wieder nach Cuxhaven zurück.

 

Die Wetterprognose warnte, daß das zweite Tiefdruckgebiet, es trug den eher harmlosen Namen "Tilo", das erste an Stärke noch übertreffen werde. Mit welcher Wucht dann aber am Freitag, den 9. November Wasser und Wind auf die Insel trafen, überraschte selbst langjährige Insulaner. Auf dem Oberland wurden Windgeschwindigkeiten von 135 km/h aus Nordwest gemessen. Der Höhepunkt des Orkans traf um 11:30 Uhr zeitlich ausgerechnet mit dem Scheitelpunkt des Hochwassers zusammen, so daß Wasserstände von über 3 Meter über dem normalen Hochwasser gemessen wurden. Zudem kamen Wellenhöhen von über 6 Meter hinzu. Überflüssig zu erwähnen, daß die Tagesrückfahrt mit M/S Funny Girl an diesem Tag nicht durchführt wurde. Im Helgoländer Südhafen stand das Wasser um 11:30 Uhr nur noch wenige Zentimeter unter der Oberkante der Kaimauer. Die Umgegend des Nord-Ost-Hafens und die vorderen Bereiche der Landungsbrücke waren vollständig von den Wassermassen in Besitz genommen worden. Auch die östliche Mole des Südhafens war komplett überflutet und nur noch an den sich dort brechenden Schaumkronen zu erahnen. Alles in allem blieben hier jedoch gravierende Schäden aus. Dies trifft für die Düne leider nicht zu, die bereits am Tag zuvor aus Sicherheitsgründen evakuiert wurde. Damit war auch der Flugverkehr nicht mehr möglich. Nachdem das Wasser langsam wieder zurückgeht, wird das ganze Ausmaß der Zerstörung auf der Düne sichtbar. Besonders am Nordstrand sind die Schäden gewaltig. Auf über einem Kilometer Länge wurde der Sandstrand weggerissen. Die dahinter liegende Hauptdüne ist auf der Hälfte ihrer Ausdehnung angegriffen. Die Sandverluste belaufen sich nach ersten vorsichtigen Schätzungen auf gewaltige 150.000 Kubikmeter. Auch die Strände auf der Hauptinsel zwischen Landungsbrücke und Binnenhafen sowie an der Jugendherberge wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Somit wird der 9. November 2007 als ein Tag in die Inselchronik eingehen, der dem Roten Felsen die schlimmste Sturmflut seit über 30 Jahren gebracht hat. Dies unterstreicht auch die Einschätzung von Lutz Hardersen, dem Betreiber des Dünenrestaurants, die u.a. in der Bergedorfer Zeitung abgedruckt wurde: "Seit 45 Jahren wohne ich auf Helgoland, aber so heftig habe ich es noch nie gesehen."

 

Bilder von der Insel, die die Situation während der Sturmflut am Freitag wiedergeben, findet man unter

 

www.duene1.de .

 

Am Wochenende beruhigte sich dann die Lage, so daß der Schiffsverkehr wieder planmäßig aufgenommen werden konnte. Nachfolgende Tabelle verdeutlicht den durch die Wettereinflüsse abweichenden Fahrplan von M/S Funny Girl auf der Route Cuxhaven-Helgoland im Zeitraum 05.11. bis 11.11.2007.

 

Tag

Hinfahrt ( CUX - HEL ) Rückfahrt ( HEL - CUX )
Montag, 05.11.2007 X X
Dienstag, 06.11.2007   X
Mittwoch, 07.11.2007 X  
Donnerstag, 08.11.2007 X X
Freitag, 09.11.2007 X X
Samstag, 10.11.2007 X  
Sonntag,11.11.2007   X

 

X = Fahrt planmäßig durchgeführt

X = Fahrt zusätzlich außerplanmäßig durchgeführt

X = Fahrt wetterbedingt abgesagt

 

Fernab dieses Geschehens hat der "Halunder Jet" im Hamburger Hafen sein Winterlager bezogen. Am 9. November waren allerdings auch hier die Spuren des Orkans über der Nordsee noch deutlich spürbar. Auch Hamburg wurde von der Sturmflut erfaßt. Der Pegel erreicht Werte von 3,30 Meter über dem normalen Hochwasser. Welch enorme Ausmaße dies darstellt, kann man sich an nachfolgendem Bildvergleich verdeutlichen: Das linke Foto (© Gerald Glanz) zeigt den "Halunder Jet" zum Höhepunkt der Sturmflut am 9. November gegen 16:30 Uhr nahe der Überseebrücke. Der Rumpf des Schiffes befindet sich auf gleichen Höhenniveau wie die im Normalfall wesentlich höher liegende Uferpromenade. Rechts dagegen ein Archiv-Foto bei normalem Hochwasser. Man sieht dann von der Uferpromenade quasi auf das Schiff herab. Als Orientierung für die großen Unterschiede im Pegelstand kann man auch den Dalben Nr. 21 heranziehen, der sich auf beiden Fotos genau links vom "Halunder Jet" befindet. Man beachte den Höhenunterschied des Vorschiffes vom "Halunder Jet"!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

28. Oktober 2007 - Vesuv statt Langer Anna

 

Ursprünglich wollte ich mich bei dieser Homepage auf Berichterstattungen des aktuellen Helgoland-Verkehrs konzentrieren. Es hat sich aber gezeigt, daß gerade das Interesse am weiteren Werdegang ehemaliger Helgoland-Schiffe besonders groß ist, so daß ich hierüber an dieser Stelle auch berichten möchte. Fündig wird man z.B. im Mittelmeer, genauer gesagt in Termoli und Napoli. Der eigentliche Grund meiner Italien-Reise war eine Fahrt mit der Fähre M/S Sveti Stefan II, die für Montenegro Lines zwischen Ancona und Bar pendelt. Bei diesem Schiff handelt es sich um die ehemalige Englandfähre "Prinz Hamlet" der HADAG, die sicherlich auch vielen Helgoland-Reisenden noch gut in Erinnerung sein wird. Aufgrund der räumlichen Nähe ergaben sich dann auch quasi als Zugabe noch Begegnungen mit den ehemaligen Helgoland-Schiffen "Speedy", "Flying Viking" und "Wilhelmshaven".

 

 

Früher "Speedy" - heute "Anna Maria Lauro".

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das aktuelle Foto links zeigt das im Jahr 2000 in Australien gebaute Einrumpf-Schnellschiff als "Anna Maria Lauro" an der Molo Beverello in Napoli. Die Reederei AliLauro setzt das Schiff im Golf von Napoli, z.B. nach Ischia, ein. Im Hochsommer fährt es von Napoli bevorzugt auch zu den Liparischen Inseln. AliLauro hatte das Schiff nach der Helgoland-Saison 2004 von Reederei Warrings erworben, die das Schiff auf der Bremen- und Bremerhaven-Route nicht mehr rentabel einsetzen konnte. Bei Warrings fuhr das Schiff unter dem Namen "Speedy". Das rechte Foto zeigt "Speedy" in seiner letzten Saison beim Auslaufen aus dem Helgoländer Südhafen. Deutlich zu erkennen sind die unterschiedlichen Lackierungsvarianten, große bauliche Veränderungen lassen sich äußerlich aus diesen Perspektiven aber nicht feststellen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bauliche Veränderungen lassen sich aber im rückwärtigen Bereich des Schiffes ausmachen: Das rechte Foto zeigt "Speedy" im Helgoländer Südhafen, links dagegen das aktuelle Foto von "Anna Maria Lauro". Auf der Steuerbordseite wurde die äußere Treppe vom unteren auf das obere Deck entfernt und die Form der Geländer modifiziert. Dies hat folgenden Grund: In Italien legen die Schiffe bevorzugt mit dem Heck am Kai an und werfen den oder die Anker aus, damit das Schiff mit dem Bug nicht abdriftet. Diese Form das Anlegens ist in Nordeuropa selten zu sehen. Das Schiff benötigte also einen neuen Zugang von hinten, der im Helgoland-Verkehr nicht erforderlich war. Weiterhin wurde der Flaggenmast ein Deck nach oben verlagert und auf der Backbordseite eine zusätzliche Tür vom hinteren unteren Freideck in den Salon eingebaut. Auf dem linken Foto hat "Anna Mario Lauro" Napoli soeben verlassen und macht sich auf den Weg nach Ischia. Im Hintergrund erhebt sich der markante Vesuv.

 

Für Fahrplaninteressierte noch ein paar genauere Angaben zu den Routen der "Anna Maria Lauro":

 

Bis 3. September 2007 täglich:

Vulcano ab 06:50 Uhr

Lipari ab 07:05 Uhr

Salina ab 07:35 Uhr

Panarea ab 08:10 Uhr

Stromboli ab 08:45 Uhr

Napoli an 12:55 Uhr

Napoli ab 14:00 Uhr

Stromboli an 18:00 Uhr

Panarea an 18:35 Uhr

Salina an 19:10 Uhr

Vulcano an 19:45 Uhr

Lipari an 20:00 Uhr

 

Das Schiff liegt also über Nacht auf den Liparischen Inseln und hat tagsüber eine gute Stunde Aufenthalt in Napoli. Mit der Pünktlichkeit nimmt man es nicht so ganz genau.

 

Ab 4. September wurde das Schiff in den Ischia-Dienst integriert, auf dem AliLauro außerdem diverse Katamarane einsetzt. Der Umlauf scheint dabei täglich zu wechseln, so daß schwer vorherzusagen ist, wann und wo man "Anna Maria Lauro" antreffen wird. Fahrpläne in Papierform, aus denen die zum Einsatz kommenden Schiffe hervorgehen, sucht man vergeblich. Durch Nachfragen am Fahrkartenschalter erhält man immerhin vage Hinweise für den aktuellen Tag.

 

Während das Schiff Richtung Ischia Anfang September 2007 bei bestem Wetter übrigens zum Bersten gefüllt war, verloren sich auf der Lipari-Strecke nur wenige Reisende an Bord.

 

 

Eine weitere gute Bekannte liegt ebenfalls in Napoli, nämlich mit M/S Leviathan keine geringere als die ehemalige M/S Wilhelmshaven. Das elegante Schiff wurde 1963 für die Schiffsgesellschaft Jade auf der Strecke Wilhelmshaven-Helgoland in Dienst gestellt. Ab 1984 fuhr das Schiff dann unter Regie der Reederei Warrings, die es 2004 an die Förde Reederei Seetouristik (FRS) verkaufte. Nach nur einem Jahr unter FRS-Regie wurde das Schiff dann aus dem Helgoland-Verkehr ausgemustert. Auch in ihrer letzten Saison bediente die "Wilhelmshaven" immer noch ihre Stammstrecke von der Jade aus. Am 3. Oktober 2004 ging sie auf ihre letzte Fahrt zum Roten Felsen. Im Frühjahr 2005 wechselte das Schiff dann den Besitzer. Nicola Parascandolo plante den Einsatz für Argo Ferries von Milazzo auf Sizilien aus zu den Liparischen Inseln. Dazu ließ er das Schiff in Genua aufwendig modernisieren und zu einer Autofähre umbauen. Wie das Foto zeigt, blieben die äußeren Formen der ehemaligen "Wilhelmshaven" trotz dieses Umbaus erstaunlich unangetastet, so daß man das Schiff auch auf einige Entfernung sofort als ehemalige "Wilhelmshaven" ausmachen kann. Ab April 2006 kam das Schiff unter dem neuen Namen "Leviathan" dann tatsächlich wie beabsichtigt von Milazzo aus in Fahrt. Allerdings dauerte der Einsatz nur einen Sommer. Danach wurde M/S Leviathan in Napoli aufgelegt, wo es sich noch heute befindet. Der nebenstehende Kartenausschnitt verdeutlicht, wo genau das Schiff in Napoli vertäut ist (rotes "X"). Leider handelt es sich hierbei um einen öffentlich nicht zugänglichen Bereich des Hafens, vermutlich ein Werftgelände, so daß es schwierig sein dürfte, das Schiff aus direkter Nähe zu fotografieren. Das oben abgebildete Foto entstand von Bord der "Anna Maria Lauro" auf dem Weg nach Ischia, also einem anderen ehemaligen Helgoland-Schiff. Somit begegnen sich also regelmäßig zwei "Alte Helgoländer" im Süden Italiens fernab ihrer alten Heimat. Was mit M/S Leviathan zukünftig geplant ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Aufgrund der umfassenden Renovierung in Genua dürfte es nicht in allzu schlechter Verfassung sein. In Helgoland sucht man ja dringend nach passenden Schiffen, und Autofähren gehören, wie man weiß, inzwischen auf dem Weg zum Roten Felsen zur Normalität ...

 

 

Szenenwechsel - vom Golf von Napoli ging es weiter an die Adria ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das kleine Städtchen Termoli an der mittleren Adria hat nicht nur eine Bedeutung als Badeort, sondern auch als Fährhafen zu den tremitischen Inseln und für Verbindungen an die kroatische Adria mit ihren vorgelagerten Inseln. Eine Linie davon betreibt Larivera Lines mit dem Katamaran "Termoli Jet". Beim Betrachten der obigen Fotos wird sich der oder die Eine oder Andere vielleicht sagen: "Dieses Schiff erinnert mich doch an ..." - richtig - den "Halunder Jet". Beim "Termoli Jet" handelt es sich nämlich um den ehemaligen HSC Flying Viking, mit dem die Förde Reederei Seetouristik (FRS) im Jahr 2002 für ihren Hamburg-Cuxhaven-Helgoland-Dienst überraschend einen Groß-Katamaran aus dem Hut zauberte und damit den bisher verkehrenden "Hanse Jet II" ablöste. Zwar hatte die FRS bereits den Einsatz eines neuen Katamarans für die Saison 2003 in Aussicht gestellt, vollzog diesen Schritt dann aber schon ein Jahr zuvor mit dem von der Fjellstrand-Werft in Bergen gecharterten "Flying Viking". Damit verschaffte man sich einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Reederei Speedways, die ebenfalls einen Neubau in Aussicht gestellt hatte und der FRS im Jahre 1997 mit der Aufnahme des Katamaranverkehrs durch HSC "Vargøy" zuvorgekommen war. Die Fjellstrand-Werft lieferte dann auch den "Halunder Jet", nach dem Ausschieden der "Wappen von Hamburg" das Schiff mit dem höchsten Passagieraufkommen im Helgoland-Dienst. Baugleich sind "Termoli Jet" und "Halunder Jet" allerdings nicht, denn bei dem ehemaligen "Flying Viking" handelt es sich um die 45m-Ausgabe dieses Schiffstyps, bei "Halunder Jet" um eine 5 Meter längere Variante. Außerdem erhielt der "Halunder Jet" abweichend einen 1. Klasse-Salon und Stauraum für Gepäck und sonstige Ladung im Heckbereich des Schiffes.

 

HSC "Flying Viking" wurde nach Ablauf der Helgoland-Saison 2002 an die Bauwerft zurückgegeben und dann ins Mittelmeer verkauft. Seitdem operiert das Schiff von Termoli aus, die Fahrpläne sind allerdings mehr als sonderbar. Das Schiff verkehrt nur zwischen Ende Juni und Anfang September, und dies auch nur an zwei Tagen in der Woche. Mittwochs steht eine Fahrt zur kroatischen Insel Hvar auf dem Programm. Dienstags geht es nach Lastovo und Korčula, ebenfalls kroatische Inseln. Mitten in der Saison verschwand dann auch noch die Mittwochs-Tour spurlos aus den Fahrplänen, so daß es bei nur einem Betriebstag pro Woche blieb. Wie man ein Schiff so gewinnbringend einsetzten kann, ist mir ein Rätsel.

 

Der exakte Fahrplan lautet wie folgt (Dienstags bis 4. September 2007):

Termoli ab 09:10 Uhr

Korčula an 13:20, ab 14:20 Uhr

Lastovo an 15:15, ab 15:45 Uhr

Termoli an 19:15 Uhr

 

Während meines 2,5-tägigen Aufenthaltes in Termoli Anfang September herrschte die gesamte Zeit unwetterartiger Dauerregen mit starken Windgeschwindigkeiten. Die geplante Mitfahrt am 4. September hatte ich im Vorfeld bereits verworfen, weil mir die Reederei auf Nachfrage mitteilte, daß weder in Lastovo noch in Korčula ein kurzer Ausstieg möglich sei und mir unter diesem Umständen 180 EUR für die Mitfahrt nicht gerechtfertigt erschienen. Vor Ort stellte sich dann heraus, daß die Fahrt aufgrund des Wetters ohnehin nicht stattgefunden hätte. Entsprechend mager war somit leider auch die Fotoausbeute.

 

 

Oben der "Termoli Jet" im Hafen von Termoli. Aufgrund des stürmischen Wetters verließ das Schiff am 4. September 2007 den schützenden Hafen nicht. Als am 25. August 2002 der Katamaran an der "Wappen von Hamburg" auf der Rückfahrt von Helgoland vorbeizog (Foto unten), waren die Vorzeichen andere: Das Schiff hieß noch "Flying Viking" und konnte bei bestem Wetter zeigen, was die Maschine hergibt...

 

 

 

 

Der Vollständigkeit halber möchte ich an dieser Stelle auch noch auf die ehemalige Englandfähre "Prinz Hamlet" eingehen, auch wenn es sich hierbei nicht um ein Helgoland-Schiff handelt. Da das Schiff aber 1973 von der HADAG in Dienst gestellt wurde, die seinerzeit mit der "Wappen von Hamburg" und der "Alten Liebe" die dominierende Reederei im Helgoland-Verkehr darstellte, finden sich noch heute zahlreiche Stilelemente, die von den zuvor gebauten großen Seebäderschiffen der HADAG übernommen wurden, so z.B. die Bestuhlung und Einrichtung des Restaurants mit den Blumenkübeln als Sichtschutz zwischen den Tischen, der Teppichbelag in den Kabinen, die Ausstattung der WCs oder die Beschilderung auf den Decks. Ferner führte M/S Prinz Hamlet mindestens drei Silvester-Mini-Kreuzfahrten nach Helgoland durch (Jahreswechsel 1981/82, 1982/83, 1985/86). Die ehemalige "Prinz Hamlet" hat schon einen bewegten Lebenslauf hinter sich: Von der HADAG geordert ging das Schiff für die Prinzenlinien am 12.11.1973 auf seine erste Reise von Hamburg nach Harwich. Diese Ära dauerte bis zum 04.04.1987. An diesem Tag traf die "Prinz Hamlet" zum letzten Mal in Hamburg ein. Es folgte der Verkauf an DFDS Seaways, die das Schiff als "Prins Hamlet" auf mehreren England-Routen, überwiegend von Esbjerg aus, einsetzte. Am 29.09.1988 wurde das Schiff an Stena Line verkauft, die es an Polish Baltic Shipping vercharterte. Nun stand der Name "Nieborow" am Bug und der ehemalige Prinz bediente fortan diverse Ostseerouten von polnischen Häfen aus. Im Oktober 2002 erfolgte der bisher letzte Verkauf an Montenegro Lines. Seitdem ist das Schiff im Sommer als "Sveti Stefan II" unterwegs. Auf zwei Roundtrips pro Woche wird die Strecke Ancona-Bar bedient, an den restlichen Tagen Bari-Bar. Im Winter erfolgen keine Fahrten. Die planmäßige Abfahrt in Ancona/Bar erfolgt um 16:00 Uhr, die Ankunft in Bar/Ancona um 07:00 Uhr. Bei meiner Mitfahrt erfolgte die Ankunft aber in beiden Richtungen mit deutlicher Verspätung. Noch heute findet man an Bord diverse Anzeichen, daß das Schiff einmal von Deutschland aus eingesetzt wurde. So sind z.B. viele Informationsschilder immer noch in deutscher Sprache vorhanden. Äußerlich hat sich trotz der diversen Einsatzgebiete und Eigner erstaunlich wenig am Erscheinungsbild des Schiffes geändert, wie der nachfolgende Bildvergleich verdeutlicht. Auf die Entfernung macht M/S Sveti Stefan II einen attraktiven Eindruck. Wenn man sich allerdings auf dem Schiff befindet, ist dies nicht mehr uneingeschränkt der Fall. Zwar bin ich kein professioneller Schiffsgutachter, aber der Rost hat an einigen Stellen deutlich seine Spuren hinterlassen, und auch die Kabineneinrichtung steht nicht mehr im Verhältnis zum verlangten Fahrpreis. Daß für dieses Schiff noch einmal größere Investitionen in die Hand genommen werden, kann ich mir nicht vorstellen. Somit könnte es sein, daß Montenegro Lines die letzte Station der ehemaligen "Prinz Hamlet" sein wird.

 

 

Jetzt und einst:

Oben als "Sveti Stefan II" am 7. September 2007 in Bar / Montenegro, unten als "Prinz Hamlet" am 30. Juli 1982 auf der Unterelbe mit Kurs Harwich.

 

 

Auf der Unterelbe vor 25 Jahren:

M/S Prinz Hamlet begegnet am 30. Juli 1982 auf dem Weg nach Harwich der von Helgoland zurückkehrenden "Wappen von Hamburg", von der dieses Foto entstand. Nur zwei Monate später endete übrigens die tägliche Anbindung Hamburgs mit der "Wappen von Hamburg", denn es war ihre letzte Hamburg-Saison, in der die Hansestadt täglich von ihr angesteuert wurde. 1983 wurde die Verbindung nur noch von Cuxhaven angeboten. Die "Prinz Hamlet" sollte zu diesem Zeitpunkt noch knappe 5 Jahre auf der Elbe vor sich haben, die England-Verbindung hielt sich mit Nachfolgeschiffen immerhin noch bis zum 6. November 2005, in der Endphase allerdings auch nur noch ab Cuxhaven. Danach war auch hier Schluß. Und die "Wappen von Hamburg" gibt es bekanntlich inzwischen auch nicht mehr.

 

 

 

15. Oktober 2007 - Fahrplan Winterdienst

 

Noch bis 28. Oktober fährt der Katamaran "Halunder Jet" von Hamburg, Wedel und Cuxhaven zur Insel, ab Büsum sogar bis 31. Oktober die "Lady von Büsum". Auf der letztgenannten Route gelten ab dem 16. Oktober besonders günstige Saison-Abschlußpreise. Ab dem 1. November bestreitet die "Funny Girl" der Reederei Cassen Eils dann den Winterdienst ab Cuxhaven wieder allein. Noch fährt die "Atlantis", dem Vernehmen nach soll am 22. Oktober die "Funny Girl" den Dienst übernehmen (ohne Gewähr). Während des Zweitages-Rhythmus ist Freitags wieder die Tagesrückfahrt im Programm. Die Rückfahrt Sonntags von Helgoland wird in diesem Zeitraum gegenüber dem Vorjahr zeitlich um zwei Stunden nach hinten verlegt (Abfahrt jetzt also 14:30 Uhr). Sonst ist der Fahrplan für das Winterhalbjahr 2007/08 frei von Überraschungen, dennoch an dieser Stelle, wie in den vergangenen Jahren auch, eine detaillierte Aufstellung:

 

Bis 4. November 2007

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Täglich 10:30 Uhr 16:00 Uhr

 

5. November bis 20. Dezember 2007

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Montag 10:30 Uhr  
Dienstag   08:00 Uhr
Mittwoch 10:30 Uhr  
Donnerstag   08:00 Uhr
Freitag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag 10:30 Uhr  
Sonntag   14:30 Uhr

 

21. Dezember 2007 bis 6. Januar 2008

Tag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Freitag, 21.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag, 22.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Sonntag, 23.12.  10:30 Uhr 16:00 Uhr
Montag, 24.12.    
Dienstag, 25.12.    
Mittwoch, 26.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Donnerstag, 27.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Freitag, 28.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag, 29.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Sonntag, 30.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Montag, 31.12. 10:30 Uhr  
Dienstag, 01.01. 18:30 Uhr 16:00 Uhr
Mittwoch, 02.01. 10:30 Uhr 07:00 Uhr + 16:00 Uhr
Donnerstag, 03.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Freitag, 04.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag, 05.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Sonntag, 06.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr

 

7. Januar bis 24. Februar 2008

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Montag 10:30 Uhr  
Dienstag   08:00 Uhr
Mittwoch 10:30 Uhr  
Donnerstag   08:00 Uhr
Freitag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag 10:30 Uhr  
Sonntag   14:30 Uhr

 

25. Februar bis 30. April 2008

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Täglich 10:30 Uhr 16:00 Uhr

 

Fahrzeit pro Strecke: ca. 2 1/2 Stunden.

 

 

 

08. Oktober 2007 - Bremerhaven-Verbindung ist Geschichte

 

Nur einen Tag nach der letzten Fahrt dieser Saison gab die FRS die Zukunft der immer wieder in die Kritik geratenen Bremerhaven-Verbindung mit M/S Kloar Kimming bekannt mit dem Ergebnis, daß es keine gibt. So richtig überraschen dürfte dies eigentlich niemanden mehr. Zu wetteranfällig präsentierte sich das Schiff auf der Bremerhaven-Route - und zu langsam. Zu oft fuhr das Schiff seinem Fahrplan hinterher und drückte die Dauer des Inselaufenthaltes auf bis zu 90 Minuten herunter. In ihrer Presseerklärung stellt die FRS fest, daß die Fahrgastzahlen mit 32.000 Reisenden weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien (2006: ca. 50.000). Die Reederei sieht mehrere Gründe für den drastischen Besucherrückgang. Zunächst habe das durchwachsene Wetter viele Fahrgäste abgeschreckt. Weiterhin kamen viele wetterbedingte Schiffsausfälle ab Bremerhaven hinzu. Davon seien auch alle anderen Abfahrtshäfen im Helgoland-Verkehr betroffen gewesen. Um es auf den Punkt zu bringen: Hier irrt die Reederei! Folgende Übersicht zeigt die Ausfall-Statistik für M/S Kloar Kimming in der Saison 2007 ab Bremerhaven:

 

 

 

Bei 163 geplanten Fahrten ergeben sich 27 Ausfälle. Das entspricht einer Quote von 16,6%. Zwar war auch die Wilhelmshaven-Verbindung mit M/S Helgoland in dieser Größenordnung betroffen, nicht jedoch z.B. die Büsum-Verbindung mit M/S Funny Girl. Hier lag die Ausfallquote bei 3%. Dies ist um so erstaunlicher, da es sich bei beiden Schiffen um Schwesterschiffe handelt, die sich nur marginal unterscheiden, sich also in punkto Seetüchtigkeit in etwa gleich verhalten sollten. Sicherlich hinkt auch dieser Vergleich, da beide Schiffe auf unterschiedlichen Routen unterwegs waren und Büsum gegenüber Bremerhaven wind- und wellengangstechnisch eventuell eine bessere Ausgangssituation haben könnte. Dennoch hat man es versäumt, die hohe Ausfallquote und auch die gegenüber den Vorjahren deutlich längere Reisezeit dem Fahrgast plausibel zu erklären. Folglich hagelte es Kritik, aus der Presse, der Lokalpolitik in Bremerhaven und vom Roten Felsen. Diese Institutionen werden von der FRS in ihrem Pressebericht scharf attackiert. Von - Zitat Anfang - regelmäßig reißerisch aufgemachten Negativmeldungen, unqualifizierten Kommentierungen, Zweifel an der Kompetenz, Diffamierungen, anhaltend negativen Berichterstattungen und Diskreditierungen - Zitat Ende - ist seitens der Reederei die Rede. Die Einzelfahrgäste und auch Reiseunternehmer hätten sich aufgrund entsprechender Zeitungsberichte in einer Verweigerung der Abfahrten ab Bremerhaven geübt.

 

Ich teile die Auffassung der FRS, daß persönliche Angriffe gegen die Besatzung der "Kloar Kimming" in der Presse nichts zu suchen haben. Auch ist es absolut nachvollziehbar, daß im Interesse der Sicherheit der Fahrgäste Fahrten bei extremen Wetterbedingungen abgesagt werden. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß die Reederei mit der "Kloar Kimming" ab Bremerhaven auf das falsche Schiff gesetzt hat. Dafür dürfte nicht die Besatzung verantwortlich sein, sondern höhere Etagen der Reederei. Die Ausfälle und Verspätungen der "Kloar Kimming" haben nachweislich stattgefunden, und sie waren keine Einzelfälle. Daher ist es verständlich, wenn sich die Presse diesem Thema kritisch annimmt und, gerade unter dem Gesichtspunkt, wie zuverlässig die Verbindung noch mit dem "Roland von Bremen" und der "Helgoland" (ex "Alte Liebe") gewesen ist, die derzeitige Situation als unbefriedigend darstellt. Bei Verspätungen und Ausfällen ist der Spielraum für positive Meldungen nicht gerade besonders groß. Für mich ist es dafür absolut verständlich, daß die Busunternehmer und auch die Einzelreisenden auf andere Abfahrtshäfen abgewandert sind. Auch ich habe jedem potentiellen Fahrgast, der mich nach möglichen Verbindungen zum Roten Felsen befragt hat, von einer Tour mit der "Kloar Kimming" abgeraten: Urlaubern, weil eine größere Wahrscheinlichkeit besteht, am geplanten Tag nicht auf der Insel einzutreffen und Tagesgästen, weil der Aufenthalt einfach zu kurz ist. Da kann dann auch eine freundliche Besatzung oder ein modern renoviertes Oberdeck die Situation nicht mehr retten. In den Köpfen der Fahrgäste hat sich festgesetzt, daß das Schiff für Ausfälle und Verspätungen steht.

 

Zusammenfassend kann man feststellen, daß das Unheil seinen Lauf nahm, weil sich die FRS für ein ungeeignetes Schiff auf der Bremerhaven-Route entschieden hatte. Daher hätte ich mir in dem Pressebericht der FRS anstatt eines verbalen Rundumschlages wenigstens einen Ansatz von Selbstkritik gewünscht.

 

Es fällt übrigens auf, daß die von Wilhelmshaven mit M/S Helgoland agierende Wilhelmshaven-Helgoland-Linie (WHL) in der Öffentlichkeit ein wesentlich positiveres Image genießt. Dies scheint auf den ersten Blick erstaunlich zu sein, da auch auf dieser Linie die Ausfallquote im Vergleich zu alten Zeiten deutlich gestiegen ist. Bei genauerer Betrachtung lassen sich aber Erklärungen dafür finden: Die FRS steht aus Sicht der Fahrgäste für eine Reederei, die in den letzten Jahren Linien und Schiffe aufkaufte und diese dann relativ schnell wieder veräußerte und die Linien dann stillegt oder zumindest beschneidet. Es ist also der Eindruck entstanden, die FRS wickle den traditionellen Helgoland-Verkehr nach und nach ab. Die WHL wird nach Einstieg der AG Ems dagegen als eine Reederei gesehen, die sich bemüht, verloren gegangene Verbindungen wieder aufzubauen, insbesondere eben gerade die von der FRS aufgegebene Wilhelmshaven-Verbindung. Da scheint die Kundschaft sogar wohlwollend darüber hinweg zu sehen, daß mit M/S "Helgoland" eine Autofähre eingesetzt wird, die sich eigentlich für den Helgoland-Verkehr nicht optimal nutzen läßt. Aber auch hier ist es der Reederei gelungen, die Kunden mit zunächst scheinbar abwegigen Ideen (z.B. Strandkörbe auf dem Autodeck) neugierig zu machen und auf das Schiff zu locken.

 

Bleibt noch die Frage, was aus der "Kloar Kimming" wird. Das Schiff befindet sich in Besitz der Adler-Reederei, die es in der Saison 2006 als "Adler Nordica" von Nordfriesland und Dänemark zum Roten Felsen einsetzte. Verfolgt man das allgemeine Meinungsbild in der Öffentlichkeit, so wünschen sich viele Helgoland-Interessierte die Rückkehr in den Nordfriesland-Dienst. Ob es dazu kommen wird, möchte ich zunächst aber anzweifeln. Es war von großartigen Erfolgen der "Adler Nordica" in der Saison 2006 zu hören. Unter diesem Aspekt fragt man sich natürlich, warum das Schiff dann überhaupt auf die Bremerhaven-Route verchartert wurde. Wenn das Schiff so viel Geld generiert hätte, daß vor lauter Kassengeklingel der Tresor mit den Einnahmen nicht mehr zugegangen wäre, hätte man sich wohl kaum zu diesem Schritt entschlossen. Hierzu möchte ich folgenden Vergleich anstellen: Die FRS beförderte in der Saison pro Fahrt durchschnittlich 235 Personen, dies entspricht einer Auslastung von knapp 37%. Als "Adler Nordica" beförderte das Schiff in der Saison 2006 23.000 Fahrgäste an ca. 100 Tagen. Damit ergibt sich eine durchschnittliche Passagierzahl von 230 Gästen pro Tag. Die Auslastung liegt mit ca. 36% somit sogar noch geringfügig unter der Bremerhaven-Verbindung. Ob sich das Schiff also von Nordfriesland und Dänemark aus gewinnbringend einsetzen ließ, ist die Frage. Auch der Aspekt, daß man mit der etwas kleineren "Adler Clipper" ein weiteres Schiff der Adler-Reederei ins Ausland verkaufte und dieses nicht als Ersatz für die vercharterte "Adler Nordica" zum Einsatz brachte, zeigt zusätzlich, daß auch der Einsatz von Nordfriesland offenbar nicht so einfach ist. Es bleibt daher abzuwarten, ob sich die "Kloar Kimming", unter welchem Namen auch immer, im nächsten Jahr noch auf der Helgoländer Reede präsentieren wird.

 

 

03. Oktober 2007 - Seltener Gast auf der Reede

 

Acht Fahrten waren in diesem Jahr für M/S Spiekeroog II von der gleichnamigen Insel zum Roten Felsen vorgesehen. Sieben Mal suchte man überwiegend oder ausschließlich witterungsbedingt vergeblich auf der Helgoländer Reede. Ausgerechnet am letzten Termin (03.10.2007), schon in der Nachsaison, konnte M/S Spiekeroog II doch noch vor Deutschlands Hochseeinsel gesichtet werden. Nachfolgend Bilder von diesem einmaligen Besuch in der Saison 2007:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

M/S Spiekeroog II auf der Helgoländer Reede (links). Das rechte Foto zeigt das Schiff zusammen mit M/S Kloar Kimming. Da die Bremerhaven-Verbindung wegen schwacher Auslastung auf der Kippe steht und, wie nachfolgend noch erläutert, auch die Tage der Spiekeroog-Verbindung gezählt sein könnten, handelt es sich hierbei höchstwahrscheinlich um das einzige Zusammentreffen beider Schiffe auf der Helgoländer Reede.

 

 

Es ist zu hören, daß es Bestrebungen gibt, M/S Spiekeroog II nach dieser Saison für den Spiekeroog-Verkehr zu optimieren. Dabei ist angedacht, durch Umstrukturierung der Rettungsmittel die Flächen auf den Freidecks zu vergrößern. Dies würde aber den Verlust der Zulassung für den Helgoland-Verkehr bedeuten. Ob es sich hierbei noch um Gedankenspiele oder bereits beschlossene Sache handelt, kann ich derzeit nicht beurteilen. Die Option für die Fortsetzung der Spiekeroog-Verbindung zum Roten Felsen wäre damit jedenfalls nicht mehr gegeben und eine weitere Route würde der Vergangenheit angehören.

 

Somit war das Auslaufen von M/S Spiekeroog II am 3. Oktober von der Helgoländer Reede (links) das erste und letzte Mal für dieses Jahr, vielleicht aber auch das letzte

Mal für immer.

 

 

 

 

 

25. September 2007 - Hintertür für die Seebäderschiffe

 

Aufatmen auf der Insel Helgoland - die unmittelbar bevorstehende Ausmusterung der in die Jahre gekommenen Seebäderschiffe infolge der von der EU geforderten Verschärfung von Sicherheitsrichtlinien ist zunächst abgewendet. Wie Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Dietrich Austermann heute mitteilte, wollen das Bundesverkehrsministerium und die Seeberufsgenossenschaft eine Fristverlängerung bis 2010 gewähren. Damit dürfen die klassischen Seebäderschiffe die Insel zunächst unverändert ansteuern. Bedingung für die Fristverlängerung ist allerdings die Nachrüstung von sogenannten Seeschlagblenden für dicht über der Wasserlinie liegende Fenster. Die sofortige Umsetzung der EU-Richtlinie hätte für die Reedereien mehrere Millionen Euro teure Umbaumaßnahmen erfordert. Von der Fristverlängerung profitieren die "Atlantis", die "Funny Girl" und die "Kloar Kimming". Die "Lady von Büsum" wird von Austermann nicht explizit erwähnt. Die Schnellfähre "Halunder Jet" und das Seebäderschiff "Helgoland" erfüllen schon jetzt die verschärften Sicherheitsrichtlinien.

 

Austermann ist der Auffassung, daß die Reedereien bis 2010 nun genug Zeit hätten, um die technische Anpassung ihrer Schiffe durchzuführen. Ob für diese Investitionen allerdings das nötige Kapital vorhanden ist, muß in Frage gestellt werden. Die Fahrgastzahlen sind seit Jahren rückläufig und werden voraussichtlich nach erneut drastischen Einbußen in diesem Jahr einen neuen Tiefpunkt erreichen. So bleibt zu befürchten, daß die Schiffe nun noch bis 2010 ohne große Investitionen eingesetzt und danach zwangsläufig aus dem Helgoland-Verkehr abgezogen werden. Eine nochmalige Verlängerung der Frist nach 2010 wird ausgeschlossen. Kurzfristig wurde also zwar das schlimmste Szenario für Helgoland abgewendet, jedoch wurde damit das Problem nicht grundlegend gelöst. Das sinkende Interesse der Fahrgäste an einer Helgoland-Fahrt hält die Reedereien von nötigen Investitionen ab, um der Helgoland-Flotte neue Impulse zu verleihen.

 

Nach der Fristverlängerung ist davon auszugehen, daß in der Saison 2008 Cassen Eils und die FRS die "Atlantis" ebenso unverändert ab Cuxhaven einsetzen werden wie die "Funny Girl" ab Büsum. Ein großes Fragezeichen aber steht trotz der Fristverlängerung hinter der "Kloar Kimming". Aufgrund unbefriedigender Akzeptanz bei den Fahrgästen steht die Verbindung von Bremerhaven auf dem Prüfstand.  

 

 

13. September 2007 - M/S Helgoland beendet Saison früher

 

Entgegen bisher veröffentlichter Angaben beendet das Seebäderschiff M/S Helgoland der WHL die Saison 2007 ab Wilhelmshaven bereits am 26. September. Der ursprünglich angegebene Termin war der 30. September. Damit erfolgt die letzte Fahrt der Saison also vier Tage früher.

 

 

31. August 2007 - Technischer Ausfall des "Halunder Jet"

 

 

Infolge eines technischen Defekts an der Antriebsanlage fallen alle Fahrten des HSC Halunder Jet zwischen dem 1. September und dem 6. September (einschließlich) aus. Die Fährgäste werden gebeten, auf das Seebäderschiff "Atlantis" ab/bis Cuxhaven auszuweichen.

 

 

Nachtrag vom 13.09.2007:

 

Die Arbeiten zur Beseitigung des technischen Defekts dauerten einen Tag länger als zunächst geplant. Somit nahm der "Halunder Jet" erst am 8. September wieder den Betrieb auf.

 

 

 

18. August 2007 - Sonderfahrt von M/S Kloar Kimming

 

Die FRS hat für Sonntag, den 9. September eine Sonderfahrt der "Kloar Kimming" ab Bremen (Vegesack) ins Programm genommen. Diese Fahrten wurden zu Warrings-Zeiten mit M/S Helgoland und später dann mit M/S Atlantis regelmäßig alle 14 Tage an Sonntagen durchgeführt.

 

Fahrplan:

 

Bremen (Vegesack) ab: 06:00 Uhr

Bremerhaven ab: ca. 09:15 Uhr (also planmäßig wie immer)

Bremerhaven an: ca. 19:25 Uhr (Schiff endet dort)

Bremen (Vegesack) an: ca. 20:30 Uhr (mit Shuttle-Bus)

 

Im Vergleich zum letzten Jahr, als M/S Atlantis diese Fahrten durchführte, mußte die Abfahrtzeit in Bremen aufgrund der geringeren Geschwindigkeit der "Kloar Kimming" von 7:00 Uhr auf 6:00 Uhr vorgezogen werden. Die Länge des Inselaufenthaltes wird mit ca. 3 Stunden angegeben.

 

 

Nachtrag vom 24.08.2007:

 

Bis zum 23.08.2007 wurde von der FRS als Abfahrtszeit in Bremen (Vegesack) noch 6:30 Uhr angegeben.

 

 

Nachtrag vom 13.09.2007:

 

Die Sonderfahrt wurde am Abend des Vortages wegen zu ungünstiger Wetterbedingungen von der FRS abgesagt.

 


 

 

Hochsaison 2007 - Fotos und Infos von der Insel

 

 

Alle da ... ???

Der Trend vom Saisonauftakt setzt sich fort. Auch in der Hochsaison 2007 sind deutlich mehr wetterbedingte Schiffsausfälle als in den Vorjahren zu verzeichnen. Unverändert sind davon am häufigsten die Verbindungen aus Bremerhaven und Wilhelmshaven betroffen. Auf beiden Strecken liegt die Ausfallquote bis Mitte August bei ca. 12%. Das obige Bild zeigt die Reede vom 9. August (v.l. M/S Kloar Kimming, Funny Girl, Lady von Büsum, Atlantis). An diesem Tag wurde die Fahrt von M/S Helgoland aus Wilhelmshaven abgesagt. Einen Tag zuvor verkehrte M/S Helgoland wetterbedingt ebenfalls nicht, und zudem blieb auch M/S Kloar Kimming aus Bremerhaven der Insel fern. Bei Betrachtung der Wetterkarte über einen längeren Zeitraum fällt auf, daß sich die Ausfälle besonders bei Wind aus den Richtungen zwischen Nordwest und Nordost häufen. Bei Windstärken ab 5 bis 6 Bft erreichen die Wellen dann Höhen von ca. 1,5 Meter oder mehr. Die Verbindungen ab Bremerhaven und Wilhelmshaven stehen dann auf der Kippe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aushang auf der Abfahrtstafel der Helgoländer Landungsbrücke am 08. August 2007 (rechts).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ja, was denn nun ... ???

Bei Schiffsausfällen geben einem die Aushänge auf der Insel schon manchmal Rätsel auf. Obiges Foto zeigt Hinweise auf Schiffsausfälle, gefunden auf der Abfahrtstafel der Helgolander Landungsbrücke. Während auf dem Fax der AG Ems (auf obigem Foto links) über den Ausfall von M/S Helgoland ab Wilhelmshaven informiert und auf die Ersatzverbindung mit M/S Kloar Kimming ab Bremerhaven verwiesen wird, steht auf dem Zettel direkt rechts daneben, daß M/S Kloar Kimming gar nicht fährt ... ?!?!?

In dem Infokasten am Dünenanleger (Foto links), also eigentlich viel weiter ab vom Schuß, hängt dagegen ein anderes, offenbar aktuelleres Fax der AG Ems: Hier wird als Ersatzverbindung die "Atlantis" ab Cuxhaven genannt. Beide Aufnahmen entstanden im Abstand von 20 Minuten zwischen 17:00 und 17:30 Uhr.

Aber auch die AG Ems selbst macht unpräzise Angaben: Am 8. August war planmäßig gar keine Wilhelmshaven-Tour angesetzt, sondern eine der nachträglich in den Fahrplan aufgenommenen Hooksiel-Touren. Demnach hätte es eigentlich heißen müssen: "Ausfall der Ausflugsfahrt Hooksiel - Helgoland - Hooksiel". Und auch mit den Abfahrtszeiten der Schiffe anderer Reedereien nimmt man es nicht so genau: Die korrekte Abfahrt für die "Kloar Kimming" lautet 15:45, nicht 15:30 Uhr und für die "Atlantis" 16:10 statt 16:00 Uhr. Das wird der Eine oder Andere vielleicht als Erbsenzählerei ansehen, weil auf Helgoland eh jeder Fahrgast weiß, wie die Sache läuft. Wenn man aber schon Zettel aushängt, dann sollten diese aus meiner Sicht auch 100% Wahrheitsgehalt haben. Es soll ja auch Erstbesucher auf der Insel geben, die bei einem unerwarteten Schiffsausfall nicht sofort wissen, ob und wie sie an diesem Tag trotzdem die Insel verlassen können.

Noch ganz andere Zettel findet man übrigens bei der Post: Hier wurde am 8. August auf den Ausfall von HSC Polarstern aus bzw. nach Borkum und Norderney hingewiesen. Da die Katamarane nicht über die Börte abgewickelt werden, findet man an der Landungsbrücke grundsätzlich keine Hinweise auf Fahrplanänderungen bei den Schnellfähren. Wer also umfassend informiert sein möchte, sucht am besten mehrere Aushangstellen auf der Insel auf.

 

 

 

 

Schiffe auf Nord-Reede

Bei stärkerem Südost-Wind wird das Aus- und Einbooten der Helgoländer Seebäderflotte zu einem besonderen Schauspiel. Die Schiffe suchen dann die Nord-Reede im Schutz der Düne auf. Die Anlandung der Fahrgäste erfolgt dann nicht über die Landungsbrücke, sondern über den Nord-Ost-Hafen in der Nähe des Aquariums und der Biologischen Anstalt. Dieses Szenario ist im Frühjahr bei ablandigem Wind häufiger zu beobachten, in den Monaten Juli und August, also der absoluten Hochsaison, aber eher selten. Das obenstehende Foto zeigt die Seebäderflotte auf der Nord-Reede (v.l. M/S Helgoland, Atlantis, Funny Girl, Kloar Kimming). M/S Lady von Büsum fuhr an diesem Tag planmäßig nicht. Leider präsentieren sich die Schiffe dem Betrachter nur mit ihrem etwas unfotogenen Hinterteil. Oben rechts im Hintergrund ist der Nordstrand der Düne zu erkennen, im Vordergrund links die ehemalige La mer-Kureinrichtung, rechts daneben das "Mare Frisicum", Helgolands brandneues Schwimmbad.

Sucht man die Mole des Dünenhafens auf, ist man den ankernden Schiffen auf der Nord-Reede besonders nah. Das Foto links zeigt M/S Kloar Kimming aus dieser besonderen Perspektive.

Nachfolgende Fotos zeigen, wie die Fahrgäste über den abweichenden Ort der Einbootung informiert werden: Auf der Tafel der Landungsbrücke wird unter "Treppe" der Eintrag "NO" für Nord-Ost vermerkt (links), am Nord-Ost-Hafen findet der Fahrgast dann eine "Ersatztafel" (rechts).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An diesem Tag hätte nach ursprünglicher Planung eigentlich auch M/S Spiekeroog II aus Spiekeroog vor der Insel auftauchen sollen. Allerdings war die Fahrt bereits mehrere Wochen zuvor wieder aus den Fahrplänen auf der Homepage der Insel Spiekeroog verschwunden, so daß eine Durchführung der Fahrt nicht wirklich erwartet werden konnte.

 

Weiterhin traf die "Kloar Kimming" an diesem Tag um 12:15 Uhr auf der Nord-Reede ein - ungläubiges Staunen beim Blick auf die Uhr! Die Bremerhaven-Verbindung hatte sich in diesem Jahr als verspätungsanfällig herausgestellt, jedoch traf das Schiff an diesem Tag sogar 5 Minuten vor der im Fahrplan genannten Ankunftszeit ein. Es geht also pünktlich, aber offenbar nur mit günstiger Strömung und dem Wind im Rücken.

 

 

 

 

 

Widerspenstiger Anker

Im Gegensatz zu M/S Spiekeroog II ist M/S Harlingerland regelmäßiger Gast auf der Helgoländer Reede und führt Ausflugsfahrten von Wangerooge zum Roten Felsen durch. Das Foto entstand am 7. August 2007 beim Verlassen der Helgoländer Reede, als die Fahrt auch trotz rauher See durchgezogen wurde. Zur Bändigung des widerspenstigen Ankers wurde von der Besatzung mit einer Metallstange nachgeholfen...

 

Am 9. August mußte die Fahrt der "Harlingerland" wegen zu hoher Wellen abgesagt werden.

 

 

 

 

 

 

 

Koffer über Koffer ...

In diesem Jahr bietet die FRS im Hochsommer an Sonntagen eine zusätzliches Nachmittagsfahrt mit dem "Halunder Jet" nach und von Cuxhaven an, um Urlaubern die Möglichkeit einer früheren Rückfahrt zu geben und um auf der regulären Rücktour um 16:30 Uhr Kapazitäten für Tagesgäste zu schaffen. Subjektiv betrachtet würde ich sagen, daß sich der Anteil der Urlauber an der Gesamtbeförderungszahl des "Halunder Jets" in den letzten Jahren erhöht hat. Dafür würde auch sprechen, daß die anfangs eher geringe Anzahl an Gepäck stetig gestiegen ist und inzwischen beachtliche Mengen erreicht. Das Foto unten links zeigt die Ansammlung der Gepäckstücke in Cuxhaven, eine zweite Reihe befindet sich noch dahinter. Das Foto unten rechts zeigt die Gepäckverladung in Hamburg.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei großem Andrang ist die Zeit für den Zwischenstop in Cuxhaven sehr eng bemessen. Dies liegt nicht an den behäbigen Fahrgästen, sondern an der zeitaufwendigen Gepäckverladung. Für ein annähernd ausgebuchtes Schiff dauert die Bereitstellung aller Koffer in Helgoland etwa 25 Minuten. Dabei wird das Schiff nach dem FILA-Prinzip beladen (First In, Last Out), d.h. die Koffer, die in Hamburg als erstes verladen werden, kommen in Helgoland als letztes wieder aus dem Schiff.

Aufgrund der längeren Ladezeiten ist die Gefahr groß, daß die oben bereits erwähnte Zwischentour an Sonntagen nicht pünktlich erfolgt, was wiederum eine verspätete Abfahrt der Haupttour um 16:30 Uhr ab Helgoland nach sich zieht. Dies sei an folgendem Beispiel für den 5. August verdeutlicht:

Cuxhaven ab 11:40 Uhr (planm. 11:30 Uhr)

Helgoland an 12:55 Uhr (planm. 12:45 Uhr)

Helgoland ab 13:25 Uhr (planm. 13:00 Uhr)

Cuxhaven an 14:40 Uhr (planm. 14:15 Uhr)

Cuxhaven ab 14:55 Uhr (planm. 14:30 Uhr)

Helgoland an 16:10 Uhr (planm. 15:45 Uhr)

Helgoland ab 16:45 Uhr (planm. 16:30 Uhr)

Cuxhaven an 18:00 Uhr (planm. 17:45 Uhr)

 

 

 

 

Ganz schön crazy, die "Funny" ...

Während die anderen Seebäderschiffe einfach "ordentlich" auf der Reede ankern, hatte Kapitän Eils mit seiner "Funny Girl" ein paar extravagante Manöver zu bieten. Erst legte er das Schiff zum wiederholten Male in dieser Saison gaaaaaaaaanz nah an den Südstrand (Foto oben und rechts). So blieb bei ungünstigem Nordwind den Passagieren ein unruhiges Ausbooten erspart. Ein derartiges Ereignis ist zwar selten, aber schon hin und wieder zu beobachten. Dann fuhr die "Funny Girl" jedoch in den Helgoländer Südhafen und ankerte dort in der Zeit zwischen Aus- und Einbooten, offenbar, um auch dort die windgeschützte Lage auszunutzen (Foto links und unten). Dies hört sich zwar nicht nach einem weltbewegenden Ereignis an, allerdings ist es mir in über drei Jahrzehnten noch nicht vorgekommen, daß ein Seebäderschiff im Südhafen ankert. Daher an dieser Stelle also auch noch Fotos von dem Südhafen-Intermezzo der "Funny Girl". Die Bilder entstanden von der Westmole des Südhafens. Um 14:55 Uhr holte die "Funny Girl" den Anker wieder ein und begab sich zum Einbooten zurück auf die Reede.

 

 

 

Die "Funny Girl" im Helgoländer Südhafen. Am Heck des Schiffes ist der Kopf der Westmole zu erkennen. Vor dem Bug befindet sich die derzeit in Sanierung befindliche östliche Mole des Südhafens, dahinter ist die "Lady von Büsum" zu erahnen. Die Hafeneinfahrt liegt aus dieser Perspektive also genau hinter der "Funny Girl". Weiterhin zu erkennen ist die Ankerkette des ausgeworfenen Steuerbord-Ankers der "Funny Girl".

 

 

Und noch ein Foto im besten Sonnenlicht.

 

 

 

Übrigens nehmen auch andere Schiffe bei Wind aus Nord zwischen dem Aus- und Einbooten recht ungewöhnliche Positionen ein, so daß die Reede dann nicht selten einen sehr auseinander gezogenen Eindruck macht, erst recht, seitdem nicht mehr so viele Schiffe die Insel anlaufen. Die "Atlantis" ankert bei solchen Windrichtungen bevorzugt südlich des Dünenhafens dicht am Tetrapodendamm des Südstrands, wie nebenstehendes Foto verdeutlicht. Auch die "Lady von Büsum" sieht man dort regelmäßig. Das Einbooten erfolgt dann aber wieder nah an der Brücke.

 

 

So viel für dieses Mal ...

 

31. Juli 2007 - Nur das "Lustige Mädchen" kam durch

 

 

Nachdem am Vortag aufgrund der Wetterbedingungen schiffstechnisch erneut in dieser Saison gar nichts mehr ging und alle Verbindungen abgesagt wurden, lief am heutigen Tage immerhin die "Funny Girl" aus Büsum mit 300 Gästen an Bord den Roten Felsen an. Da alle anderen Verbindungen auch heute Wind und Wellen zum Opfer fielen, hatte das Schiff die Reede komplett für sich allein. Morgen soll sich die Lage aber wieder normalisieren, zumindest wurde die Fahrt von M/S Atlantis und HSC Halunder Jet auf der Homepage der Reederei in Aussicht gestellt. Der Katamaran ist bereits ausgebucht. Dies verwundert nicht, da sich durch die Ausfälle der vergangenen Tage einige Passagiere "aufgestaut" haben dürften.

 

 

 

22. Juli 2007 - Stürmische Überfahrt mit M/S Helgoland

 

Rückblick auf den 11. Juli 2007:

 

Am 11. Juli 2007 pustete der Wind kräftig über der Deutschen Bucht, und die Nordsee präsentierte sich recht garstig. An diesem Tag stand eine der erst kurzfristig neu eingeschobenen Hooksiel-Fahrten von M/S Helgoland auf dem Programm. Nachdem die erste Fahrt von Hooksiel am 27. Juni dem zu starken Seegang zum Opfer gefallen war, kämpfte sich das Schiff aber trotz des heftigen Windes am 11. Juli zur Insel durch.

 

Da Fotos von wellenumtosten Sturmfahrten in der Regel auf gesteigertes Interesse stoßen, möchte ich folgende Bilder von der Hooksiel-Tour von M/S Helgoland am 11. Juli nicht vorenthalten. An diesem Tag war Thomas Diester mit an Bord, der mir die Aufnahmen für die Veröffentlichung auf dieser Seite zur Verfügung stellte - besten Dank dafür!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Blick vom fast menschenleeren Oberdeck Richtung Brücke (oben).

Die unteren Aufnahmen nach achtern verdeutlichen die Schräglage von M/S Helgoland auf der Rückfahrt am 11. Juli.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

21. Juli 2007 - Drei Streifen für M/S Kloar Kimming

 

Wer glaubt, bei obiger Überschrift handelt es sich um Schleichwerbung für Adidas, der irrt. Vielmehr hat die Reederei dem Seebäderschiff M/S Kloar Kimming drei farbige Streifen in Helgoland-Farben auf die bisher reichlich eintönig wirkende beige Schornstein-Attrappe spendiert (siehe zum Vergleich Foto vom 14.07.2007). Erstaunlich, wie so ein paar Farbtupfer das Aussehen eines Schiffes deutlich positiv beeinflussen können. Erstaunlich auch, daß man die Farben "grün-rot-weiß" verwendet hat. Auch wenn es sich hierbei um typisch helgoländer Farbtöne handelt, so hatte man diese Farbkombination bisher nicht mit der FRS in Verbindung gebracht, sondern eher mit HADAG-Schiffen, die bekanntlich seit vielen Jahren nicht mehr im Helgoland-Dienst tätig sind. Und so zeigt sich die "Kloar Kimming" ausgerechnet wieder mit den Farben am Schornstein, die sie bei ihrer Ablieferung 1972 an die HADAG als M/S Westerland schon einmal trug. Vielleicht haben die Farben ja etwas mit der neuen Vermarktung des Helgoland-Verkehrs durch die FRS zu tun, der ab dieser Saison unter dem Begriff "HelgoLine" läuft. Die "Atlantis" trägt die Farben "grün-rot-weiß" zwar auch am vorderen Schornstein (schon bevor die FRS das Schiff von Reederei Eils charterte), aber wohl eher zur Zierde, denn die eigentlichen Reederei-Farben befinden sich dort auf dem echten, hinteren Schornstein. Auf diesem befindet sich seit dieser Saison das bekannte FRS-Logo. Das obige Foto auf der Helgoländer Reede wurde mir von Manfred Möller, Cuxhaven zur Verfügung gestellt.

 

 

21. Juli 2007 - "Wappen" unverändert in Bremerhaven

 

 

Die "Wappen von Hamburg" im Fischereihafen Bremerhaven.

 

 

Nachdem zunächst gemutmaßt wurde, daß die "Wappen von Hamburg" nach ihrem Verkauf einen kurzen Werftaufenthalt in Bremerhaven erhalten sollte, um dann relativ kurzfristig zum Umbau irgendwo in ganz ferne Gefilde gebracht zu werden, scheint sich diese Variante als nicht zutreffend zu erweisen, denn das Schiff lag auch fast sechs Wochen nach seiner Überführung aus Cuxhaven immer noch in Bremerhaven, ohne daß ein Werftaufenthalt stattgefunden hat. Äußerlich hat man nicht den Eindruck, daß inzwischen viel passiert ist. Auf dem Liegestuhldeck hängt zum Beispiel immer noch das Schild "Zutritt nur für Liegestuhl-Gäste". Als weitere Möglichkeit stand auch der Umbau der "Wappen von Hamburg" zur privaten Luxusyacht direkt in Bremerhaven im Raum. Es bleibt also spannend.

 

 

 

 

14. Juli 2007 - Alternative "Luftschiff"

 

Auch wenn es eigentlich außerhalb des Themenbereiches dieser Homepage liegt, soll an dieser auch einmal auf die Möglichkeit hingewiesen werden, daß es neben dem Seebäderschiff und dem Schnellschiff auch noch das "Luftschiff" gibt und die Insel auch auf dem Luftweg zu erreichen ist. Gerade unter dem Gesichtspunkt, daß der eine oder andere vielleicht auf mancher Schiffsroute die Weitläufigkeit vergangener Jahrzehnte vermißt, sich durch kleinere Schiffe die Ausfallquote merklich erhöht hat, z.T. durch langsamere Schiffe der Inselaufenthalt bei gestiegenen Preisen deutlich kürzer geworden und auch noch so manche Traditionsroute weggefallen ist, lohnt sich vielleicht doch der Blick auf Alternativen. Viele fühlen sich im Hochgeschwindigkeitskatamaran wie in einem Flugzeug. Warum also nicht einmal gleich das Original ausprobieren?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Links eine Britten-Norman Islander der Gesellschaft Air Hamburg auf der Helgoländer Düne, rechts der Anflug auf die Helgoländer Strandinsel. Im Vordergrund ist der Südstrand mit Unter- und Oberfeuer zu erkennen, rechts darüber das Flughafen-Areal.

 

Neben Bremerhaven, Heide-Büsum und Nordholz bei Cuxhaven wird Helgoland seit dem vergangenen Jahr auch von Air Hamburg aus Uetersen im Nordwesten der Hansestadt in der Saison mehrmals täglich angeflogen. Zwar wäre es vermessen, Uetersen als bedeutendes Luftkreuz zu bezeichnen, aber die Erreichbarkeit mit dem Auto ist gut (kostenlose Parkplätze) und vom S-Bahnhof Wedel wird außerdem auf Vorbestellung ein Shuttle-Service (kostenpflichtig) angeboten. In nur 40 Minuten ist die Helgoländer Düne erreicht. Wenn man den morgendlichen Flug nimmt, landet man noch vor 10:00 Uhr auf der Insel. Bei einer Abflugzeit von 17:30 Uhr kommt man selbst bei einem Tagesausflug auf etwa 7,5 Stunden Aufenthalt. Dies ist deutlich länger als mit dem Schiff (Max. Aufenthalt Hauptrouten): Hamburg (Kat.) 3 h 45 min, Cuxhaven 3 h 15 min, Büsum (Eils) 4 h 15 min, Bremerhaven 2 h 45 min. Wer als Urlauber also schnell auf die Insel möchte oder als Tagesgast Wert auf einen langen Inselaufenthalt legt, dem sei die Anreise über dem Luftweg durchaus empfohlen.

 

 

Nun aber noch ein paar aktuelle Bilder und Informationen von der Helgoländer Flotte:

 

 

 

Gar nicht so einfach, in diesem Jahr eine halbwegs vollständige Reede wenigstens mit allen Schiffen der Hauptrouten vor die Linse zu bekommen: Anfangs der Saison blieb M/S Atlantis lange durch ihr kranbedingtes Südhafen-Intermezzo der Reede fern, in jüngster Zeit sorgten Wetterkapriolen für vermehrte Ausfälle, insb. auf der Bremerhaven-Route.

V.l.n.r.: M/S Atlantis, Helgoland, Funny Girl, Kloar Kimming, Lady von Büsum.

Bei den schwimmenden Objekten, die sich im Hintergrund mit aufs Bild "gemogelt" haben, handelt es sich übrigens nicht um Erprobungsträger für künftige Seebäderschiffe (was man aufgrund der in letzter Zeit intensiv geführten Diskussion über die zukünftige Schiffsanbindung Helgolands ja vielleicht vermuten könnte), sondern um Arbeitsschiffe in Verbindung mit der Errichtung neuer Steinbuhnen zum Schutz des Dünenhafens bei südlichen Winden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

M/S Atlantis (links) ist auf die Helgoländer Reede zurückgekehrt, nachdem der Kran auf dem Vorschiff zur Be- und Entladung von Post und Gepäck in Betrieb gegangen ist (siehe Meldung vom 3. Juni). Bis dahin machte die "Atlantis" in der Regel an der Außenseite des Süddamms fest. Dieser Platz wird nun, anders als in den vergangenen Jahren, meist vom "Halunder Jet" (rechts) beansprucht. Bei widrigen Wetterbedingen ist zu beobachten, daß der "Halunder Jet" dann den etwas ortsnäheren Anlegeplatz vor dem DGzRS-Schuppen belegt.

 

 

 

Viel unterschiedlicher können zwei Seebäderschiffe wohl nicht aussehen: Links M/S Funny Girl mit der für das Schiff so charakteristischen geschwungenen Linie vom Bug bis zum Heck, rechts M/S Helgoland im Autofähren-Design.

Kurz nach 16:00 Uhr sind bei beiden Schiffen die letzten Boote längsseits gegangen. Insgesamt wurden an diesem Tag 2662 Tagesgäste von der Helgoländer Börte über die Landungsbrücke befördert.

 

 

 

Um die Situation beim Ausbooten zu verbessern, wurden im letzten Winter Umbauarbeiten an den Ausbootungspforten von M/S Helgoland vorgenommen. Die kleine Plattform außerhalb der Tür wurde leicht abgesenkt. Gut zu erkennen ist die Veränderung durch die weiße Farbe unterhalb der Tür im letzten Drittel des Schiffes am ansonsten roten Rumpf.

 

 

 

Mit bereits 9,5 Ausfalltagen zur Hälfte der Saison geriet zuletzt M/S Kloar Kimming auf der Bremerhaven-Verbindung in die Kritik. Auch die gegenüber dem Fahrplan von der Reederei angekündigte Ankunftszeit von ca. 12:20 Uhr kann meistens nicht eingehalten werden, so daß sich der Inselaufenthalt häufig auf unter drei Stunden verkürzt. Am 14.07. traf das Schiff um genau 13:00 Uhr auf der Helgoländer Reede ein. Auch M/S Atlantis (Ankunft: 13:05 Uhr, Plan: ca. 12:40 Uhr) und M/S Helgoland (Ankunft 12:25 Uhr, Plan: ca. 12:00 Uhr) hingen dem Fahrplan hinterher, allerdings keine 40 Minuten. M/S Funny Girl (11:45 Uhr) und Lady von Büsum (12:15 Uhr) trafen dagegen pünktlich ein.

 

 

Weitere aktuelle Infos rund um die Insel:

 

Nach zehnmonatiger Bauzeit wurde am 11. Juli das neue Helgoländer Schwimmbad (links) eröffnet.

 

Die Wasserfläche im Freibadbereich wurde gegenüber dem alten Bad deutlich reduziert. Dafür wurde der Wellness-Bereich erheblich ausgeweitet.

 

Mit einem auf 5,- EUR reduzierten "Schnupper-Preis" sollen noch bis Ende August Interessierte in das Bad gelockt werden. Danach gilt der reguläre Tarif.

 

 

Viel Bewegung ist momentan rund um den Dünenhafen zu beobachten: Um den Dünenanleger bei Südwind-Wetterlagen besser vor den Wellen zu schützen und einer zunehmenden Versandung des Dünenhafens entgegenzuwirken, werden derzeit an der nach Süden offenen Seite des Hafens Steinbuhnen errichtet.

Die Arbeiten werden voraussichtlich noch den August über andauern. Das linke Foto zeigt, daß bereits Teile der ersten Buhne über der Wasseroberfläche zu sehen sind. Die Tetrapoden im Vordergrund gehören dagegen zu dem schon seit vielen Jahren existierenden Dünenschutz.

Mit Abschluß der Baumaßnahmen sollte die Anlandung der Passagiere am etwas rustikal wirkenden Dünen-Nordanleger bei Südwind der Vergangenheit angehören.

 

 

 

Auf dem oberen Foto wird deutlich, wie die Steine im Wasser versenkt und die Buhne auf diese Weise errichtet wird. Auf dem Meeresboden befinden sich Matten, damit die Steine nicht tief in den Sandboden einsinken.

Das untere Foto zeigt dieses Szenario noch einmal aus einer etwas anderen Perspektive. Von rechts rauscht der "Halunder Jet" durchs Bild und beschleunigt gerade für den Rückweg zum Festland.

 

 

 

Archiv: News aus dem 1. Halbjahr 2007

 


© 2007  Alexander David

    Letzte Aktualisierung: 28.12.2007